| Veranstaltung: | XI. Mitgliederversammlung JUNOS Schüler:innen | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 16.3. Weitere Anträge | 
| Antragsteller*in: | Gregor Czepl | 
| Status: | Eingereicht (ungeprüft) | 
| Eingereicht: | 09.07.2025, 22:05 | 
A4: Religion - ¡AFUERA!
Titel
Antragstext
Wir JUNOS Schüler:innen erkennen an, dass Religion vielen Menschen Sicherheit 
und Stabilität im Leben verleiht. Jedoch ist die Schule in erster Linie ein Ort 
der Wissens- und Wissenschaftsvermittlung, und in diesem Raum hat Religion 
schlichtweg keinen Platz. Religion ist, genauso wie ein sportliches Hobby, reine 
Privatsache und sollte nicht Teil der staatlich finanzierten Ausbildung sein.
Wir JUNOS Schüler:innen orientieren uns dabei am Konzept des Laizismus, der 
anstatt der gleichen Behandlung aller Religionen viel mehr für die Freiheit des 
Staates von Religion steht, und welcher auch schon an Frankreichs Schulen 
praktiziert wird. Schulen sollen ein neutrales, freies Umfeld für Schüler:innen 
sein, und keine staatlich finanzierten Religionstempel.
Die Regelungen bezüglich des Religionsunterrichts in Österreich stammen aus dem 
sogenannten Religionsunterrichtsgesetz. Dieses legt unter anderem die 
Finanzierung (§4, §6, $7) wie auch die Bestellung und arbeitsrechtliche 
Situation von Religionslehrer:innen (§3, §4, §5, §7b) fest, wie auch die Inhalte 
und Organisation des Religionsunterrichts (§2, §7a, §7c, §7d). Außerdem ist 
gesetzlich festgelegt, dass an mehrheitlich christlichen Schulen Kreuze in den 
Klassenzimmern anzubringen sind (§2b), wie auch die Freistellung von 
Schüler:innen und Lehrkräften für Schulgottesdienste (§2a). In §1 wird zudem 
festgelegt, dass der Religionsunterricht für alle Schüler:innen einer 
anerkannten Religionsgemeinschaft verpflichtend ist.
Dieses Gesetz schließt bestimmte Schüler:innen aus und passt nicht zu unserem 
Ideal einer Schule, die mündige Bürger:innen hervorbringt, statt sie religiös zu 
indoktrinieren. Wir wollen Schüler:innen helfen, sich kritisch mit verschiedenen 
Weltanschauungen auseinanderzusetzen, der Religionsunterricht, ganz gleich 
welcher Konfession, wird dieser Aufgabe jedoch nicht gerecht. Außerdem werden 
Schüler:innen natürlich religiös von ihrem Elternhaus geprägt und verfolgen 
Praktiken schon bevor die Religionsmündigkeit erreicht werden kann. Dem wollen 
wir in der Schule entgegenwirken.
- Wir fordern daher die Abschaffung des RUG in seiner Gesamtheit. 
- Wir fordern daher, dass der Religionsunterricht an öffentlich finanzierten 
 Schulen abgeschafft wird.
- Wir fordern daher, die Anbringung jeglicher religiöser Zeichen an und in 
 öffentlich finanzierten Schulgebäuden zu verbieten.
- Wir fordern daher ein Trageverbot von religiösen Symbolen (z.B. Schmuck 
 oder Kleidung) bis zur Erreichung der Religionsmündigkeit.
Die Existenz von Religionen mit all ihren Vor- und Nachteilen, ihrer Geschichte 
oder ihren Werten einfach zu ignorieren oder zu leugnen bringt allerdings auch 
niemandem etwas. Stattdessen braucht es, wie bereits im Antrag “Extremismus an 
Schulen? Nicht mit uns!” gefordert, einen Ethikunterricht, der Schüler:innen 
dazu befähigt, sich kritisch mit Religionen und Weltanschauungen 
auseinanderzusetzen.
- Wir fordern daher, dass der Ethikunterricht in der Volksschule, so wie der 
 Sekundarstufe I. verpflichtend ist.
Des Weiteren wird sich im Schulunterricht oft noch auf religiöse Feste, wie etwa 
die Erstkommunion, vorbereitet. Wem die Teilnahme an und Vorbereitung von 
religiösen Festen wichtig ist, sollte sich dafür aus freien Stücken entscheiden 
und dies in der eigenen Freizeit tun, nicht aber im Unterricht.
- Wir fordern daher ein Verbot von religiösen Festen in Schulen. 
- Wir fordern daher ein Verbot von Vorbereitungen religiöser Feste in 
 Schulen.
Ebenfalls ist das Religionsbekenntnis der einzelnen Schüler:innen von keiner 
Relevanz für den Betrieb einer Schule. Dass diese Information auch noch auf 
Zeugnissen abgedruckt ist, grenzt an einen Skandal, zumal diese Zeugnisse als 
Vorlage bei bestimmten Institutionen wie Universitäten oder etwaigen 
Arbeitgebern dienen müssen und die Religionszugehörigkeit hier kein relevantes 
Kriterium sein darf.
- Wir fordern daher, dass das Religionsbekenntnis von Schüler:innen weder 
 der Schulleitung noch sonstigen staatlichen oder schulischen Organen
 bekannt ist.
Manche der vorhergegangenen Forderungen lassen sich durch eine einfache 
Gesetzesänderung umsetzen, andere sind derzeit nicht umsetzbar, da der Staat 
Österreich ein Abkommen geschlossen hat, welche das österreichische 
Bildungssystem künstlich in seinem Handlungsspielraum begrenzen. Wir JUNOS 
Schüler:innen sehen nicht ein, warum Dritte über die Gestaltung des 
Bildungssystems bestimmen sollten.
- Wir fordern daher die Aufkündigung sämtlicher bildungsrelevanter Verträge, 
 welche Schulen zu religiösen Praktiken oder religiösem Unterricht
 verpflichten.
Änderungsanträge
- A4-004 (Lorenz Unger, Angenommen)

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