Änderungen von A6 zu A6NEU
Ursprüngliche Version: | A6 |
---|---|
Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 21.01.2023, 07:00 |
Neue Version: | A6NEU |
---|---|
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 04.02.2023, 19:14 |
Titel
Antragstext
Von Zeile 3 bis 30:
Das Vermitteln von Wissen an eine jüngere Generation gehört zu einem der anspruchsvollsten wie auch wichtigsten Berufe unserer Gesellschaft. Nur gut ausgebildete Lehrende sind auch in der Lage, ihr Wissen ansprechend weiterzugeben. Dafür müssen Lehrende nicht nur über genug Wissen in ihrem Fach verfügen, sondern auch im Umgang mit Schülern erprobt und erziehungswissenschaftlich geschult sein. Eigenschaften, auf die Pädagogische Hochschulen einen besonderen Wert legen und daher aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken sind. Für ein modernes Lehramtsstudium fehlen heute jedoch viele Grundlagen. Die Ausbildung der kommenden Junglehrer_innen-Jahrgänge hinkt den Möglichkeiten der Zeit hinterher. Es gab aber schon leichtere Zeiten für unsere PHs: Die Corona-Pandemie und die Teuerungs- und Energiekrise sind zwei von vielen Herausforderungen, die den Hochschul- und Studienalltag in letzter Zeit prägen.
Die Studierenden wollen und dürfen sich in schwierigen Zeiten auf starke Partner:innen verlassen, die ihre Interessen vertrete und in ihrem Interesse arbeiten.
Auf der einen Seite steht aber eine Bundesregierung und allen voran ein Bildungsminister, dem die Studierenden egal sind, obwohl er früher Rektor war. Auf der anderen Seite steht eine Bundes-ÖH, die lieber an linksutopische Weltrevolutionen arbeitet, als Studierenden zu helfen und dringend notwendige Veränderungen im Bildungssystem zu erwirken.
Das haben Studierende nicht verdient und können sie jetzt am aller wenigsten brauchen.
Studierende dürfenLehrer:innen praktizieren einen der wichtigsten, wenn nicht den wichtigsten Beruf unserer Gesellschaft. Sie sind es, die Kindern und Jugendlichen das Werkzeug in die Hand geben, um das Beste aus sich und ihrer Zukunft zu machen. Doch damit das gelingt, ist es nicht nur wesentlich, dass Lehrende über genügend Fachwissen verfügen. Zumindest eine genauso große Rolle spielen pädagogische Kompetenzen und der Umgang mit ihren SorgenSchüler:innen generell. Eigenschaften, auf die Pädagogische Hochschulen einen besonderen Wert legen und Ängsten alleine gelassen werdendaher aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken sind.
Umso erschreckender ist es, wie das Lehramt-Studium in der bundesweiten bildungspolitischen Debatte völlig untergeht. Sie brauchen ein modernes, zeitgemäßesMan spricht über Digitalisierung – Stichwort: Tablets und hochqualitatives Studium, wo Notebooks für Schülerinnen; man diskutiert über Lehrer:innen, die vermeintlich zu wenig arbeiten; und es war auch nicht allzu lange her, als die Öffentlichkeit die Frage beschäftigte, ob nun Ziffernoten oder schriftliche Beurteilungen zeitgemäßer sind.
So wichtig diese Fragestellungen sind: sie verfehlen den Anspruch, Probleme im Bildungssystem bei der Wurzel zu packen. Denn selbst Computer in den Händen aller Schüler:innen sind nutzlos, wenn die instruierenden Lehrpersonen nicht gut ausgebildet oder überfordert sind. Für uns JUNOS ist klar: ein großartiges Lehramt-Studium ist das Fundament, dass es für eine grundlegende Neuausrichtung für das österreichische Bildungssystem braucht.
Natürlich haben es Pandemie, Krieg und Teuerung auch den PHs nicht einfach gemacht. Umso wichtiger ist es aber, dass die Bundesregierung die Sorgen und Wünsche dieser Zukunftshochschulen ernst nimmt. Damit einher geht Qualität im Studium: dieses muss modern und zeitgemäß sein und man muss das lernen können, was sie wollenman will und im Leben brauchen – ganz so wie sie es selbst wollen – frei! Siewas man braucht. Studierende brauchen Absicherungen und Chancen. Sie brauchen Krisensicherungen und Unterstützungen. Sie brauchen Zusatzangebote,
Von Zeile 34 bis 36 einfügen:
brauchen ein Bildungssystem, das ausreichend finanzielle Mittel für die beste Bildung hat und sie brauchen Möglichkeiten, an sich selbst und unser aller Zukunft arbeiten zu können. Mit Wissenschaft und Verantwortung.
Von Zeile 49 bis 52:
Lehrende haben dieselben Qualifikationskriterien zu erfüllen, wie dies auf den Universitäten üblich ist, denn die eigene, wissenschaftlich nicht entsprechend reflektierte, Unterrichtserfahrung aus vergangenen Jahrzehnten reicht als einzige Grundlage nicht mehr aus..Gleichzeitig muss Praxiserfahrung weiterhin eine Voraussetzung sein, denn eine rein theoretischer Zugang reicht nicht und wird den Unterrichtsrealitäten auch nicht gerecht!
Nach Zeile 76 einfügen:
Persönlichkeit im Fokus: Aufnahmeverfahren neu denken
Der eklatante Lehrer:innenmangel, der mit der Pensionierungswelle der Boomer-Generation nur noch schlimmer wird, hat zumindest das Eintrittsniveau für den Bachelor Sekundarstufe enorm fallen lassen. Studienwerber:innen sehen sich hauptsächlich mit einem Self-Assessment und einem Computertest konfrontiert, den ein Großteil auch problemlos besteht. Doch was auf dem Papier ideal klingt, ist genau das Gegenteil davon. Denn der einfache Eintritt, kombiniert mit fehlender Maturant:innenberatung, lockt viele in das Studium, die es oft genauso schnell abbrechen, wie sie es angefangen haben. Zumeist hat das aber weniger mit lückenhafter Fachkompetenz, als mit fehlenden Persönlichkeitseigenschaften zu tun. Wissensvermittlung klingt auf dem Papier einfach, funktioniert in der Praxis aber nur, wenn man mit Kindern und Jugendlichen umgehen kann. Zwischenmenschliche Fähigkeiten sind ein wesentlicher Faktor, wenn Unterricht glücken soll. Deswegen ist es unabdinglich, dass Lehramt-Aufnahmeverfahren auch immer mit Face-to-Face-Assessments verbunden sind. Diese kurzen Bewerbungsgespräche haben natürlich nicht die Aussagekraft eines Persönlichkeitstests; aber sie können dazu dienen, die Grundmotivation der Studienwerber:innen herauszufinden und lassen zumindest erahnen, ob jemand aus dem richtigen Holz für den Job geschnitzt ist.
Forderungspunkt:
- Flächendeckende Face-to-Face-Assessments bei allen Lehramt-Aufnahmeverfahren
- Schluss mit fachfremdem Unterricht
Der Mangel an Lehrpersonal wird in der politischen Debatte oft zu verkürzt dargestellt. Einerseits gestaltet sich die Situation von Region zu Region unterschiedlich und es gibt Orte, an denen der Lehrer:innenmangel nicht so stark ausgeprägt ist wie anderswo. Darüber hinaus ist dieser enorm fachabhängig: während auf dem Jobmarkt beispielsweise mehr als genügend Psychologie und Philosophie Lehrer:innen zu finden ist, fehlt es enorm an Lehrkräften für die MINT-Fächer. Doch wir wären nicht die Alpenrepublik, wenn wir keine österreichische Lösung parat hätten: das fachfremde Unterrichten. So können Schulleiter:innen von Lehrpersonen verlangen, dass sie Fächer unterrichten, die sie gar nicht studiert haben. Das stellt Junglehrer:innen oft vor eine unangenehme Wahl: entweder unterrichtet man Fächer, die man nicht studiert hat, oder bleibt weiterhin auf der oft mühsamen Jobsuche. Das Problem ist, dass viele Studienwerber:innen von dieser Möglichkeit laut Schulunterrichtsgesetz gar nichts wissen und meistens erst im Laufe ihrer Hochschulausbildung davon erfahren. Es wirkt nach einem perfiden System: man lässt so gut wie jede:n Lehramt mit den Fachspezialisierungen studieren, wie man möchte. Im Wissen, dass die fertig ausgebildeten Lehrpersonen im schlimmsten Fall doch lieber fachfremd Unterrichten als gar nicht. Das ist aber nicht nur schädlich für die einzelnen Lehrpersonen, sondern natürlich auch für die Schüler:innen, die so einen weniger qualitätsvollen Unterricht erfahren.
Forderungspunkte:
- Studienwerber:innen über die Möglichkeit des fachfremden Unterrichtens aufklären
- Fachfremdes Unterrichten mittelfristig abschaffen
- MINT-Fächer durch Anreizsystem attraktiveren
- Aufnahmestopps für übersättigte Fächer
- Sekundarstufe: 5 Jahre Mindeststudienzeit reichen!
Seit der Umstellung des Lehramts auf das Bachelorsystems ist dieses eine einzige Baustelle. Die Einführung des 8-Semester-Bachelors in der Sekundarstufe hat zu einer Verschulung des Studiums geführt. Die Grundidee klingt am Papier nachvollziehbar: ein längeres Studium bietet mehr Platz für bildungswissenschaftliche Grundlagen. Dieses Mehr an Pädagogik und Didaktik ist wohl auch kein Fehler. Gleichzeitig wollte man aber an der Fächerseite kaum abspecken. Das hat dazu geführt, dass Lehramt-Studierende in Lehrveranstaltungen, die nicht exklusiv für sie gemacht sind, oft weniger ECTS bekommen, als Fachbachelor-Kolleg:innen. Wir sagen: das ist unfair und unnötig. Das Lehramt-Studium gehört entschlackt! Es braucht einen größeren Fokus auf fachdikdatischen Lehrveranstaltungen und Praxiserfahrung, die auch einen eindeutigen Mehrwert im späteren Berufsalltag darstellen und etwas weniger fachliche Spezialisierungen und Assistenzstunden in der Schule. Eine Lehrperson wird beispielswiese niemals die Zeit finden, im Englisch-Unterricht tiefgehend auf Linguistik einzugehen. Trotzdem ist die Erledigung von diesbezüglichen LVs im Studium erforderlich.
Forderungspunkte:
- Verschulung des Lehramts beenden und 5-jähriges Studium ermöglichen