Veranstaltung: | XI. Mitgliederversammlung JUNOS Schüler:innen |
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Tagesordnungspunkt: | 16.3. Weitere Anträge |
Antragsteller*in: | Gregor Czepl |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.07.2025, 22:08 |
A6: Bürokratie ins Büro, nicht in die Klasse!
Antragstext
Wir JUNOS Schüler:innen stehen für eine Schule, in der Schüler:innen zu mündigen
Bürger:innen gebildet werden. Mündigkeit ist dabei nichts weiter als ein anderes
Wort für Verantwortungsbewusstsein und Eigenständigkeit. Leider haben sich
Schulen in den letzten Jahren durch stetig zunehmende Regulierung zu staatlichen
Helikoptereltern entwickelt, die genau diese Eigenverantwortung nicht fördern,
sondern sie im Keim ersticken.
Ein konkretes Beispiel für diese Regulierungen und Eingrenzungen ist der
Brandschutz. Dieser ist natürlich wichtig, mittlerweile allerdings komplett
überbordend. Es wird Schüler:innen dadurch unmöglich gemacht, sich
beispielsweise in einer Mikrowelle eine warme Mahlzeit zuzubereiten oder sich im
Sommer mittels Ventilatoren abzukühlen. Auch dürfen keine Sitzmöbel oder
Ähnliches mit in die Klasse genommen werden, selbst wenn diese von Schüler:innen
kostenlos der Klasse zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich zu dieser
Freiheitsberaubung entstehen aber auch ernstzunehmende rechtliche Probleme für
Lehrkräfte, die ihren Schüler:innen etwas Gutes tun wollen, diese Regelungen
ignorieren, sich dadurch aber im Ernstfall verschulden.
Auch wenn solche Regelungen gut gemeint sind, so schränken sie Schüler:innen wie
auch Lehrkräfte unnötig in ihrem Handeln ein und richten eigentlich mehr Schaden
an, als sie abwenden. Schüler:innen müssen nicht vor jeder Kleinigkeit geschützt
werden, denn nur durch die Konfrontation mit Problemen in der echten Welt kann
man auch persönlich wachsen.
Doch nicht nur Schüler:innen sind davon betroffen. Auch Lehrkräfte werden
aufgrund des mangelnden Vertrauens des Bildungsministeriums in ihrer Arbeit
stark eingeschränkt. Um die Kontrolle zu behalten, müssen Lehrer:innen
mittlerweile einen Großteil ihrer Arbeitszeit nicht mit dem Unterricht, sondern
dem Ausfüllen von Listen für das Ministerium verbringen. Dafür wählten diese
allerdings nicht den Beruf der Lehrkraft, dafür wurden sie nicht jahrelang
ausgebildet und dafür werden sie auch nicht bezahlt. Lehrer:innen sollen endlich
wieder ihre Arbeitszeit mit der Ausbildung von Schüler:innen verbringen können.
Dazu braucht es nur eines: Mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten.
Wir JUNOS Schüler:innen fordern daher eine grundlegende, praxisnahe
Überprüfung, Aktualisierung und Entbürokratisierung von Regulierungen im
Schulbetrieb.
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