Veranstaltung: | VII. Mitgliederversammlung JUNOS Schüler:innen |
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Tagesordnungspunkt: | 14.2. weitere inhaltliche Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Mitgliederversammlung |
Beschlossen am: | 23.07.2023 |
Basierend auf: | A4: Reif für die Reifeprüfung |
Reif für die Reifeprüfung
Beschlusstext
Die standardisierte Reife- und Diplomprüfung (Matura) ist die wichtigste und
entscheidendste Prüfung der Schullaufbahn. Die Matura ist für einige Wenige
der Abschluss ihrer Bildung und für Viele die Berechtigung zur weiteren Aus-
oder Weiterbildung. Egal welchen Lebensweg man nach ihr wählt, man möchte
gerecht beurteilt werden.
Die jetzige Zentralmatura hat allerdings noch einige Probleme. Zum Beispiel ist
sie trotz des großen Aufwands, der mit ihr einhergeht, nicht wirklich zentral.
Denn sie wird ausgerechnet von jenen Lehrer:innen, die die Schüler:innen die
gesamte höhere Schullaufbahn hinweg unterrichtet haben, benotet. Diese können
natürlich die Matura ihrer Schüler:innen nie zu 100% objektiv beurteilen. Daher
braucht es eine anonyme und zentrale Matura, die diesem Anspruch auch
tatsächlich gerecht werden kann.
Auch für Hochschulen spielt die Matura leider keine sehr große Rolle, da viele
Hochschulen eigene Aufnahmetests nutzen, um Studienplätze zu vergeben. Daher
braucht es eine zentralere und aussagekräftigere Matura, die von Hochschulen
herangezogen werden kann.
Unsere Lehrer:innen begleiten uns meist schon viele Jahre vor unserer Matura und
haben sich dadurch auch eine persönliche Meinung über ihre Schüler:innen
gebildet. Egal wie objektiv ein Lehrer oder eine Lehrerin versucht zu sein, wenn
er oder sie den oder die zu beurteilende:n Schüler:in kennt, ist es schwierig,
dass daraus eine zur Gänze faire Beurteilung entsteht. Um diese Fairness bei
der Beurteilung dennoch gewährleisten zu können, muss die Matura ebenso von
anderen Lehrkräften anonym abgenommen bzw. korrigiert werden. Hierbei sollte
zwischen mündlichen und schriftlichen Fächern unterschieden werden. Denn vor
allem in mündlichen Fächern spielt die Beziehung zwischen Lehrer:innen und
Schüler:innen, die sich bei der Matura direkt gegenübersitzen, jedenfalls
zumindest unterbewusst eine Rolle. Daher sollte die mündliche Matura von
Lehrer:innen, die die betroffene Schüler:in nicht unterrichtet haben,
durchgeführt werden. Bei schriftlichen Maturafächern wollen wir allerdings
noch einen Schritt weitergehen und fordern aufgrund der technischen
Durchführbarkeit die Benotung der schriftlichen Matura von Lehrer:innen anderer
Schulen. Der Koordinationsaufwand dafür hält sich in Grenzen.
● Daher fordern wir eine Bewertung der mündlichen Matura von Lehrer:innen,
die die betroffene Schüler:in nicht unterrichtet haben.
● Daher fordern wir eine anonymisierte Bewertung der schriftlichen Matura von
Lehrer:innen einer anderen Schule.
Um die Zentralität der Matura gewährleisten zu können muss bei den schriftlichen
Gegenständen, vor allem bei Mathematik, Deutsch und Englisch ein gemeinsamer
Nenner gefunden werden. Vor allem bei mündlichen Gegenständen soll es mehr
Autonomie geben, um auf spezielle Gegebenheiten verschiedener Schulen eingehen
zu können. Allerdings muss auch hier eine faire und zwischen den Schulen
vergleichbare Bewertung gegeben sein. Jene schriftlichen Fächer, welche
schulspezifisch über die Anforderungen der Zentralmatura hinaus unterrichtet
werden, sollen separat geprüft und auch separat am Zeugnis ausgewiesen werden,
um die erbrachte Leistung der Schüler:innen in diesem Bereich adäquat zu
würdigen.