Veranstaltung: | Landeskongress Tirol |
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Tagesordnungspunkt: | 8. Weitere Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landeskongress (einstimmig) |
Beschlossen am: | 15.06.2024 |
Basierend auf: | A8: Spenden-, Sponsoring- und Inseratenverbot von Landesunternehmen an parteinahe Organisationen |
Spenden-, Sponsoring- und Inseratenverbot von Landesunternehmen an parteinahe Organisationen
Beschlusstext
„Wir regieren seit dem zweiten Weltkrieg dieses Land. […] Uns gehört die TIWAG,
uns gehört die Wohnbauförderung, uns gehört die Hypobank.“ [1] Dieser Satz, den
der Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl im Zuge des
Landtagswahlkampfes 2022 bei einem Fernsehinterview sagte, spiegelt das
problematische Machtverständnis der Tiroler Volkspartei glasklar wider. Was der
VP-Abgeordnete damit wohl genau gemeint haben könnte, zeigt sich knapp zwei
Jahre später in einer vom Tiroler Landesrechnungshof durchgeführten Prüfung, die
Spenden, Sponsorings und Inserate seitens Unternehmen, die sich im Besitz des
Land Tirols befinden aufdeckte. 99,8 % der im Zeitraum von 2008 und 2022
übertragenen Gelder in Summe von insgesamt 1,7 Mio Euro gingen an ÖVP-nahe
Organisationen. [2] Diese Bereicherung empfinden wir als undemokratisch und
unmoralisch.
Wir junge liberale NEOS – JUNOS Tirol verurteilen die Parteipolitische
Bereicherung an öffentlichen Unternehmen zutiefst und fordern umgehende
Maßnahmen, um diese zu verbieten.
Explizit fordern wir ein Verbot von Spenden, Sponsorings und Inseraten seitens
Unternehmen im gänzlichen oder Teilbesitz des Land Tirols zu Gunsten von:
- Politische Vorfeldorganisationen im Sinne des Parteiengesetz
- Fraktionen, die an Wahlen zur österreichischen Hochschüler:innenschaft
kandidieren.
- Kandidat:innen für das Amt des Bürgermeisters oder Bundespräsidenten sowie
Kandidat:innen für ein Mandat im Gemeinderat, Landtag, Nationalrat und das
Europäische Parlament
- Organisationen, die aktiv Personen bei Wahlen in deren Wahlkampf
unterstützen. (u.a. LSV-Wahlen und sämtliche Kammern)
Quellen:
[1] https://www.puls24.at/news/politik/franz-hoerl-zu-tirol-wahl-uns-gehoert-
tiwag-wohnbaufoerderung-und-hypobank/275960
[2] 1,7 Mio. Euro für parteinahe Gruppen: Bauernbund-Zeitung erhielt größtes
Stück vom Kuchen | Tiroler Tageszeitung – Aktuelle Nachrichten auf tt.com