Veranstaltung: | Landeskongress Oberösterreich |
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Tagesordnungspunkt: | 16 Inhaltliche Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landeskongress Oberösterreich |
Beschlossen am: | 06.07.2023 |
Basierend auf: | A2: 7 voör 12 - Auf in eine Digitale Zukunft |
7 voör 12 - Auf in eine Digitale Zukunft
Beschlusstext
Digitale Technologien und AI werden zweifelsohne die Welt wie wir sie kennen
verändern. Grade zuletzt haben Innovationen wie ChatGPT die Menschheit
wachgerüttelt. Ebenso wird beinahe täglich von Cyberangriffen auf Unternehmen
berichtet. Die EU arbeitet an AI-Regulierungsmaßnahmen[1]. Jedoch ist vor allem
die Förderung, Forschung und wirtschaftliche Nutzung solcher Technologien von
hoher Bedeutung[2].
Europa und insbesondere Österreich wirkt oft eingezwängt zwischen
Supermächten wie China und den USA. Wenn Europa aber auch spezifische starke
Industrieregionen wie Oberösterreich weiter ins Hintertreffen geraten werden
andere Staaten unsere Lebensbedingungen diktieren.
Besonders erschreckend ist hierbei das Bild das Österreich abgibt.
Auch Oberösterreich das sich Oft als Land der Möglichkeiten, Innovationsland
Nr 1, Exportmeister und vieles weitere verkauft ist abgeschlagen und schafft es
nicht mal kleine Millionenbeträge schnell für wichtige Forschung zur
Verfügung zu stellen[3]. Wir erkennen den besonderen wirtschaftlichen
Stellenwert Oberösterreichs durchaus damit OÖ jedoch auch in Zukunft seinen
Platz im wirtschaftlichen Wettbewerb findet sind entschiedene Maßnahmen
notwendig.
Die grundsätzliche Ausgangssituation ist positiv. Es gibt mit der JKU und der
FH sehr gute Forschungsinstitutionen. Insbesondere die JKU die mit Prof.
Hochreiter und seinem Institut einen Spitzenforscher beheimatet sowie einigen
anderen Top Instituten. (So kooperiert CG mit bspw großen Pharmaunternehmen und
CP mit bspw Spotify) Ebenso beheimatet die JKU laut eigenen Angaben einen der
ersten AI Studiengänge Europas.
Langfristig werden Investitionen in Digitalisierung zu höherem Wohlstand
führen. Das Solow-Wachstumsmodell bietet eine nützliche Perspektive, um zu
zeigen, wie Investitionen in IT-Forschung und -Ausbildung volkswirtschaftlich
rentabel sein können. In diesem Modell wird das langfristige Wachstum einer
Volkswirtschaft durch Kapitalakkumulation, technologischen Fortschritt und
Arbeitskraft bestimmt
Ebenso sind digitale Technologien Teil einer Lösung der demografischen Probleme
und des Arbeitskräftemangels.
Daher soll der Landeskongress der jungen liberalen Neos OÖ folgende Forderungen
beschließen:
- Einrichtung eines Fonds zur Förderung von KI-Forschung an den
Universitäten/FH‘s als Basisförderung an die renommierten Institute
und Departments. Ein extra Topf soll für Cybersecurityforschung
reserviert werden. Ein besonderer Fokus soll auf ausreichende Hardware
für aktuelle Technologien liegen. Als klares Ziel wird die Gründung von
Spin Offs gesehen.
- Als kurzfristige Maßnahme (5 Jahre) fordern wir die Einrichtung eines
teilstaatlichen Venture Capital Fonds. Die Vergabe soll durch bestehende
Förderungsinstitutionen wie dem AWS vergeben und durch ein unabhängiges
Fachkomitee erfolgen. Das Fachkomitee soll sowohl zur feststellen, ob es
sich um förderbare technologische Innovation handelt als auch über die
wirtschaftliche Realisierbarkeit. Die Personen sind unabhängig und werden
öffentlich ausgeschrieben. Diese Angebot sollen als zusätzliche und
flexible Finanzmittel fungieren welche über das Angebot von AWS
hinausgehen. Lang- & mittelfristig soll sich das Land Oberösterreich für
gezielte Maßnahmen zur Förderung von privatem Venture Capital wie
Finanzbildung, Abschaffung Mindest-KÖSt etc. einsetzen und den
teilstaatlichen Fonds vollständig privatisieren.
- Technische Schulen und Technische Studiengänge sollen pädagogisch-
didaktisch attraktiver gestaltet werden sowie mit so weit im
Zuständigkeitsbereich des Landes OÖ mit mehr Mitteln ausgestattet
werden. Auch die Anerkennung der Bedeutung von technischen Grundlagen,
beispielsweise Mathematik, in technischen Studiengängen sehen wir als
wichtig an. Entsprechen wie bereits erwähnt muss eine didaktische
Attraktivierung dieser Fachbereiche erfolgen, es sollte sichergestellt
werden, dass technische Studiengänge ein solides Fundament bieten, da
diese Fachkenntnisse essentiell sind, um komplexe technische
Herausforderungen zu bewältigen. Speziell soll insbesondere auch auf
Hinblick auf das IDSA die technischen Fächer durch
sozialwissenschaftliche Inhalte nicht verwässert werden bzw.
fälschlicherweise als technische Studiengänge bzw. technische Schulen
verkauft werden.
- Förderung von Vielfalt in der Technologiebranche mit einem besonderen
Fokus auf Feminismus und LGBTIQ*. Es sollte ein gezieltes Programm
entwickelt werden, um den Zugang von Frauen, marginalisierten
Geschlechtern und Sexualitäten zur technologischen Bildung und
Berufsfeldern zu verbessern. Dies beinhaltet die Bereitstellung von
Stipendien, Mentoring-Programmen und Netzwerkmöglichkeiten, um Frauen zu
ermutigen und zu unterstützen, in technischen Berufen Fuß zu fassen.
Zudem sollten gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um geschlechterbasierte
Vorurteile und Diskriminierung in der Technologiebranche anzugehen und zu
bekämpfen. Durch die Förderung von Vielfalt und Feminismus in der
Technik wird nicht nur ein gerechteres und inklusiveres Arbeitsumfeld
geschaffen, sondern auch das volle Potenzial an Talenten und innovativen
Ideen genutzt, um Oberösterreichs Position als führender technologischer
Standort zu stärken.
- Einrichtung eines umfassenden Programms zur Förderung der digitalen
Grundbildung in Oberösterreich. Besonders aufgrund des offensichtlichen
Versagens der Bundespolitik in diesem Bereich. Dieses Programm sollte
darauf abzielen, allen Bürgern, unabhängig von Alter und Hintergrund,
grundlegende digitale Kompetenzen zu vermitteln. Es sollte Schulungen,
Workshops und Informationsveranstaltungen umfassen, um den Umgang mit
digitalen Technologien, Internetnutzung, Datenschutz, Cybersicherheit und
anderen relevanten Themen zu lehren. Besonderes Augenmerk sollte auf
benachteiligte Bevölkerungsgruppen gelegt werden, um digitale
Bildungsunterschiede zu verringern und Chancengerechtigkeit zu fördern.
Die Einbindung von Bildungseinrichtungen, Unternehmen und gemeinnützigen
Organisationen sollte gewährleistet sein, um Ressourcen und Know-how
effektiv zu nutzen. Nur durch eine umfassende digitale Grundbildung kann
Oberösterreich den Anforderungen der digitalen Gesellschaft gerecht werden
und seine Bürger auf eine zukunftsorientierte Arbeitswelt vorbereiten.
Ebenso sollen durch bessere Cyber-Security Awareness die
Volkswirtschaftlichen Schäden reduziert werden.
- Senkung der Parteiförderung und der Förderungen parteinaher
Organisationen zur Finanzierung von zukunftsorientierten
Technologieprogrammen. Es sollte eine umfassende Überprüfung der
staatlichen Mittel für politische Parteien und ihnen nahestehende
Organisationen erfolgen, um ineffiziente Ausgaben zu identifizieren und
einzusparen. Durch eine Reduzierung der Parteiförderung und der
Förderungen parteinaher Organisationen können finanzielle Mittel
freigesetzt werden, die für Investitionen in technologiebasierte
Programme, wie oben gefordert genutzt werden können. Dies umfasst die
Förderung von Innovation, Forschung und Entwicklung in der
Technologiebranche, die Stärkung der digitalen Infrastruktur und die
Verbesserung der digitalen Bildung. Durch eine Umschichtung der
finanziellen Ressourcen von parteipolitischen Aktivitäten hin zu
zukunftsorientierten Technologieprojekten wird Oberösterreich in der Lage
sein, den technologischen Wandel voranzutreiben und wirtschaftliche
Chancen zu nutzen, anstatt Ressourcen in den Parteifilz zu investieren.
- Aktive Akquise von internationalen Technologieunternehmen mit Schwerpunkt
auf deren Forschungsansiedlung in Linz. Es sollte eine gezielte Strategie
entwickelt werden, um internationale Technologieunternehmen anzusprechen
und dazu zu ermutigen, ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in
Linz anzusiedeln. Dazu gehören die Schaffung attraktiver
Rahmenbedingungen wie steuerliche Anreize, Infrastruktur, qualifizierte
Arbeitskräfte und Kooperationsmöglichkeiten mit lokalen
Forschungseinrichtungen wie der JKU und der FH Linz. Diese Maßnahmen
sollen sicherstellen, dass Linz als attraktiver Standort für innovative
Technologieunternehmen wahrgenommen wird, die dazu beitragen können, den
technologischen Fortschritt voranzutreiben und den Fachkräftemangel zu
mildern. Durch die Ansiedlung solcher Unternehmen können
hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden, was positive
Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und das Wachstum von
Oberösterreich haben wird.
Begründung
Die politischen Verantwortungsträger in Oberösterreich denken um die Defizite in der Digitalisierung aufzuholen gründen wir eine Universität und es erledigt sich von selbst. Dem ist nicht so, zum einen hat OÖ bereits Top Forschungseinrichtungen und es steht mehr dahinter. Dieser Antrag soll klarstellen was es aus unserer Sicht wirklich braucht.