Veranstaltung: | IX. Mitgliederversammlung JUNOS Schüler:innen |
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Tagesordnungspunkt: | 16.3. Weitere Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Mitgliederversammlung |
Beschlossen am: | 21.07.2024 |
Basierend auf: | A1: Stärken, was uns stark macht! |
Stärken, was uns stark macht!
Beschlusstext
Die HTL ist die mit Abstand bedeutenste Innovation, die das österreichische
Bildungssystem jemals hervorgebracht hat. Nirgendwo auf der Welt wird eine solch
hochqualitative technische Ausbildung mit einem höheren Schulabschluss
verbunden, was zu einem Kompetenzniveau führt, welches weltweit einzigartig ist,
wie viele Industrieexperten immer wieder assertieren oder auch an den grandiosen
Ergebnissen bei diversen internationalen Wettbewerben offensichtlich wird. Umso
schlimmer ist es, dass die HTL in bildungspolitischen Diskussionen schlichtweg
nicht die Beachtung bekommt, die sie nicht nur verdient hätte, sondern auch
benötigen würde, um diese Pionierschule weiter nach vorne zu katapultieren.
Gerade wenn wir in die Zukunft blicken, wird klar wie essenziell die HTL und
ihre Absolventen für die "Dual Transition" (Digitale und grüne Transformation)
ist. Wir JUNOS Schüler:innen sehen hier die klare Schlüsselrolle der HTL und
möchten mit diesem Antrag stärken, was uns stark macht.
Die weiter ausschöpfbaren Potenziale der HTL lassen sich in 2 Kategorien
unterteilen: Quantitativ und Qualitativ. Beginnen wir mit dem quantitativen
Potenzial: Wie wir bereits jetzt am Fachkräftemangel sehen und auch an den
Zukunftsprojektionen klar beobachten können, braucht es kurz-, mittel- und
langfristig einfach mehr HTL-Absolvent:innen. Die bereits existenten HTLs können
mit der schieren und stets wachsenden Menge an Schülern, die eine höhere
technische Ausbildung erwerben möchten nur mit Ach und Krach zurechtkommen und
führen immer striktere und selektivere Auswahlkriterien ein. Aus
makroökonomischer Perspektive ist dies natürlich alles andere als
erstrebenswert, weshalb sich JUNOS Schüler:innen für einen bedarfsgerechten
Ausbau der HTLs einsetzt.
- Wir fordern einen bedarfsgerechten Ausbau der HTLs in Österreich.
Aber die Dual Transition ist keine rein österreichische Herausforderung.
Weltweit kämpfen Länder mit dieser rapiden Transformation. Österreich kann hier
mit einem strategischen Ausbau von Auslandsschulen unterstützen und sich somit
sowohl diplomatisch, als auch bildungspolitisch als die Speerspitze der
innovativen Bildung hervortun und sollte daher bei der von der Bundesregierung
ohnehin geplanten Expansion der Auslandsschulen vermehrt HTLs eröffnen.
- Wir fordern die strategische Eröffnung von HTLs als Auslandsschulen in
verschiedenen Teilen der Welt.
Die zweite Potenzialkomponente der HTL liegt in der Qualität. Für eine
technische Ausbildung, gerade in sich schnell verändernden Lehrgebieten, wie
etwa der Informatik, ist es von allerhöchster Wichtigkeit stets am Stand der
Technik zu bleiben. Jede Ausbildung ist nur so gut wie die unterrichtenden
Lehrpersonen, also gilt es sicherzustellen, dass diese nie iher Verbindung zur
Privatwirtschaft verlieren. Dies kann erreicht werden, indem Lehrpersonen
nebenbei noch einer privatwirtschaftlichen Tätigkeit in ihrem Feld nachgehen
(wie auch heute schon bei vielen der Fall ist), oder in größeren regelmäßigen
Abständen zwischen Privatwirtschaft und Lehrtätigkeit alternieren. Die
Bundesregierung hat hier dafür Sorge zu tragen, dass solche Modelle geschaffen,
gefördert und genutzt werden. Dies bedeutet auch, die Akquirierung von neuem
Lehrpersonal zu vereinfachen, indem die pädagogischen Vorraussetzungen an
Quereinsteiger gesenkt werden.
- Wir fordern, dass die Bundesregierung Maßnahmen trifft, um die Verbindung
zwischen technischem Lehrpersonal und der Wirtschaft zu stärken und die
Akquirierung von neuem Lehrpersonal durch Senkung pädagogischer
Vorraussetzungen zu vereinfachen.
Weiters fördert der Bund mit seiner aktuellen "Qualifikationsoffensive" die
Weiterbildung von MINT-Fachkräften in der Privatwirtschaft. Im Sinne der obig
bereits erörterten Erkenntnisse halten wir es nur für sinnvoll dieses und andere
ähnliche Förderprogramme nicht nur Unternehmen zu gute zu kommen zu lassen,
sondern diese auch für Lehrpersonal zu öffnen, damit dieses ihr Fachwissen stets
erweitern und somit die Qualität ihrer Ausbildung ständig steigern kann.