Veranstaltung: | XXIX. Bundeskongress |
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Tagesordnungspunkt: | 12.3 Weitere Anträge |
Antragsteller*in: | Daniel Szankovich, David Burits, Siegfried Plescher |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.03.2024, 00:00 |
A1: Ende der Buchpreisbindung
Antragstext
Momentan liegt der Preis eines Buches fest in der Hand der Verleger. Der Anteil
am Buchpreis für den Autor beträgt zum Beispiel 5%, für den Versand ganze 10%
und für mögliche „Rabatte“ bleiben 10% übrig, von denen der Endkonsument
in den meisten Fällen nichts abbekommen wird.
Faktisch bestimmen die Verleger darüber, welches Buch wir zu welchem Preis
kaufen werden. Nicht nur in Österreich, sondern auch in Ländern wie
Deutschland oder Frankreich, existiert eine Buchpreisbindung, zu Lasten der
Endverbraucher.
Auch Studenten von Lehrgängen wie beispielsweise Rechtswissenschaften, leiden
unter den von einzelnen Verlegern festgelegten Preisen für Rechtsmaterial,
obwohl der Druck in einem Copy-Shop oftmals nur ein Viertel davon kosten würde.
Wir, JUNOS – Junge Liberale Neos, setzen uns aktiv für die Abschaffung der
Buchpreisbindung in Österreich ein.
Durch die Abschaffung würden die Preise der Bücher vom freien Markt bestimmt
werden, was dazu führen würde, dass durch das Prinzip von „Angebot-und-
Nachfrage“ es bei einigen Büchern zu günstigeren Preisen für den
Endverbraucher kommen könnte.
Das Argument der Buchpreisbindung, es würde das Buch als Kulturgut schützen,
hat bei der heutigen Vielzahl an Werken, welche meist primär der Unterhaltung
dienen, nicht wirklich Relevanz. Des Weiteren, würde man diesen Gedanken
weiterdenken, müssten auch Musik/Bilder/Filme/usw. einer Preisbildung
unterliegen, da diese indirekt auch ein gewisses „Kulturgut“ sind. Und
selbst wenn Buchklassiker, wie Marx, nur circa 8€ kosten, so gibt es trotz
verschiedener Verleger nicht die Möglichkeit, beispielsweise aus einem
billigeren Modell mit z.B. einfacherem Einband zu wählen.
Die deutsche Monopolkommission fordert ebenfalls das Ende der Buchpreisbindung.
Der internationale Vergleich zeigt, dass das Buchangebot durch die Preisbindung
nicht größer wird. In Frankreich etwa gibt es eine Preisbindung, aber es wird
wenig verlegt als im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien.
In Großbritannien wurde die Buchpreisbindung 1995 abgeschafft. Jährlich finden
zahlreiche neue Titel den Weg in die Verkaufsregale, Tendenz steigend.
Abschließend stellt sich besonders bei E-Books die Frage, inwieweit eine solche
Preisbindung aufgrund fehlender Komponenten wie Druck und Versand argumentierbar
ist. Zwar sind E-Books aufgrund dieser fehlenden Komponenten billiger als
physische Bücher, jedoch bekommt der Autor für ein E-Book nicht mehr
Tantiemen, auch wenn die freigewordenen Margen dies zulassen würden.
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