A2: Friss oder stirb  

Präambel: 
Für uns Junos Schüler:innen ist die Mündigkeit ein Grundsatz, nach dem wir
unsere Programmatik ausrichten. Bisher wurde die religiöse, wirtschaftliche und
politische Mündigkeit richtigerweise in die Beschlusslage aufgenommen. Für die
Antragsteller:innen ist jedoch klar, dass auch das Wissen über eine ausgewogene
Ernährung und wie diese zubereitet wird, zur Mündigkeit gehört und daher
stellen wir diesen Antrag, damit in Zukunft möglichst viele Schüler:innen in
Österreich über ihre Ernährung aufgeklärt werden. 

Unterrichtsstunden in den verschiedenen Schulstufen: 
Um die Ernährungsmündigkeit möglichst früh zu fördern, ist es notwendig,
dass Schüler:innen schon im Volksschulalter über Essen und Trinken aufgeklärt
werden. Und deswegen fordern die Antragsteller:innen, dass bereits in der
Primarstufe ein Ernährungsunterricht stattfindet. Genauer gesagt von der 1. bis
zur 4. Dort soll den Kindern auf einfache, aber ehrliche Weise der Umgang mit
Lebensmitteln vermittelt werden.
Ab der 5. Schulstufe soll zu einem mehr theoretischen Unterricht übergegangen
werden. In dieser Zeit soll jedoch das Kochen im Vordergrund stehen. Dies soll
bis zum Ende der Sekundarstufe I erfolgen.
In der Sekundarstufe II soll ein Unterricht stattfinden, der das bisher Gelernte
vernetzt und auch andere Fächer wie Biologie oder Geografie und
Wirtschaftskunde einbezieht.

Inhalte des Unterrichts: 
Ein Fach, das sich mit Ernährung beschäftigt, sollte mehrere wichtige Aspekte
unserer Ernährung abdecken. Denn Ernährung ist ein komplexes Thema, das stark
von Genetik, Kultur aber auch Werbung beeinflusst wird. Das Fach Diätetik oder
Ernährungslehre sollte sich zum einen mit einem praktischen Teil befassen, in
dem die Schüler:innen das Zubereiten von Gerichten erlernen. Andererseits
sollte ein solches Fach auch einen theoretischen Teil umfassen. In diesem
theoretischen Teil sollten folgende 9 Themenbereiche behandelt werden:

Aufgrund des starken Einflusses der Lebensmittelindustrie auf die Ernährung der
Schüler:innen durch Werbung muss sich das Fach auch mit der Werbung für
Lebensmittel und der Psychologie dahinter auseinandersetzen, damit die
Schüler:innen mündige Ernährungsentscheidungen ohne den Einfluss der Werbung
treffen können.

Ausbau der Infrastruktur: 
Um einen praxisorientierten Unterricht zu gewährleisten, ist in einem Großteil
der österreichischen Schulen eine Erweiterung der Küchen notwendig. Da dies
jedoch sehr schnell sehr teuer werden kann, sollten nach Möglichkeit
Alternativen zum kompletten Neubau von Schulküchen gesucht werden.
Beispielsweise eine Kooperation mit nahegelegenen Altenheimküchen, wo
Schüler:innen für die Bewohner:innen und sich selbst kochen und dabei das im
Theorieunterricht Gelernte in die Praxis umsetzen. An allen Schulen, wo solche
Kooperationen nicht möglich sind und noch keine Küche vorhanden ist, soll eine
solche eingerichtet werden. Dies ist notwendig, damit nicht nur die Kinder der
Stadt das Kochen lernen, sondern alle Schüler:innen Österreichs.