Veranstaltung: | Landeskongress Tirol |
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Tagesordnungspunkt: | 14.3. Weitere Anträge |
Antragsteller*in: | Jörg Schmieder, Fabian Haslwanter, Markus Trainer |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 03.12.2023, 14:23 |
A5: Wiedereinführung des absoluten Gletscherschutzes
Antragstext
Tiroler Gletscherschigebiete waren in den vergangenen Jahren sehr häufig im
Mittelpunkt von kontroversen Diskussionen. Meistens ging es darum, ob und wie
weit dort weitere Baumaßnahmen und Erweiterungsvorhaben realisiert werden
dürfen.
Das war nicht immer so, denn zwischen den Jahren 1991 und 2004 war im Tiroler
Landesgesetz der „absolute Gletscherschutz“ festgeschrieben. Dieser beinhaltete
unter anderem, dass keine Erweiterungen der bestehenden Schigebiete auf
Gletscherflächen möglich sind. Im Jahr 2006 wurde von der Tiroler
Landesregierung dann ein Raumordnungsprogramm beschlossen, dass Bereiche
definiert, innerhalb welcher sich bestimmte Gletscherschigebiete noch erweitern
dürfen.[1]
Diese Aufweichung des Gletscherschutzes hat dazu geführt, dass es Vorhaben gab
und gibt, solche Erweiterungen in den Gletscherschigebieten Kaunertal und
Pitztal vorzunehmen. Problematisch an diesen Plänen ist, dass hierdurch bislang
unerschlossene Gletscherbereiche bebaut werden, während der tatsächliche
wirtschaftliche Nutzen fraglich ist. Hinzu kommt, dass die Tiroler Gletscher
aktuell sehr stark schmelzen und sich bereits jetzt abzeichnet, dass viele von
ihnen das 21. Jahrhundert nicht überstehen werden.[2] Verschiedenen
Modellrechnungen zufolge werden die großen Gletscher noch etwas länger bestehen,
wenngleich auch hier das Schwinden der Gletschermasse eine Vielzahl an weiteren
Eingriffen erfordern wird, um diese Gebiete für den Schibetrieb zu sichern.[3]
Deswegen fordern wir ein Ende der geplanten Schigebietserweiterungen auf
Gletscherflächen und eine Wiedereinführung des absoluten Gletscherschutzes im
Tiroler Naturschutzgesetz, um bauliche Maßnahmen zu vermeiden, die unserer
Verantwortung gegenüber der Natur und zukünftigen Generationen keine Rechnung
tragen.
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