Veranstaltung: | Landeskongress Tirol |
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Tagesordnungspunkt: | 14.3. Weitere Anträge |
Antragsteller*in: | Georg Satzinger, Fabian Haslwanter, Markus Trainer |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 03.12.2023, 13:51 |
A4: Bahnbrechend - das Oberland hat Besseres verdient als 80 km/h Eingleisigkeit!
Antragstext
Während der RailJet durchs Unterland mit 220 km/h fährt, wartet der REX nach
LandeckZams wieder im Bahnhof Ötztal auf den entgegenkommenden Zug, weil die
Strecke eingleisig ist. Da der entgegenkommende Zug verspätet ist, baut auch der
Zug nach Landeck Verspätung auf. Sieht so attraktiver Nahverkehr im 21.
Jahrhundert aus? Sicher nicht! Auch im Rahmenplan der ÖBB fehlt vom
zweigleisigen Ausbau jede Spur[1]. Wir JUNOS-Tirol sind der Überzeugung, das
Oberland darf nicht auf der Strecke bleiben und deshalb fordern wir:
Aufgrund der anspruchsvollen Topographie im Tiroler Oberland ist ein
durchgängigerzweigleisiger Ausbau extrem kostenintensiv und schwer umzusetzen.
Zahlreiche Tunnellösungen mit notwendigen großen Trassenverlegungen und folglich
einem langenBauhorizont wären die Konsequenzen. Große notwendige
Trassenverlegungen hätten auch die Folge, dass die Strecke mit Bahnhöfen
zukünftig weit von den Dörfern entfernt verlaufen würde, was die Attraktivität,
den Zug zu nutzen, für die lokale Bevölkerung mindert. Zudem gestalten
wirtschaftlich schwer zu vertretend hohe Kosten den durchgängigen zweigleisigen
Ausbau als weniger zielführend als ein selektiver Ausbau. Zweigleisig und
beschleunigt ist die Strecke dort dann, wo es leicht umsetzbar ist.
Verzweifelt suchen die Pendler und Pendlerinnen an Bahnhöfen wie Ötztal in der
Früh einen Parkplatz. Wer zu spät parkt, hat Pech gehabt oder parkt irgendwie in
der Straße an einem nicht ausgewiesenen Parkplatz, was eine Gefahr für die
Verkehrssicherheit darstellt und auch Frust für andere mitbringt. Wir JUNOS-
Tirol setzen uns dafür ein, dass große Bahnhöfe im Oberland wie Ötztal, Imst-
Pitztal oder Landeck-Zams moderne Park and Ride Anlagen bekommen, um mehr
Parkplätze bereitzustellen. Finanziert werden sollen diese durch Land, Bahn,
Gemeinde sowie den Benutzer und Benutzerinnen des Parkplatzes. Klimaticket
Besitzer und Besitzerinnen sollen von einem besonders attraktiven Angebot mit
vertretbaren Kosten profitieren, sodass Park and Ride weiterhin attraktiv bleibt
und nicht zur Kostenfalle wird. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass der
öffentliche Zubringerverkehr zu den Bahnhöfen im Oberland verbessert wird und es
allgemein attraktiver wird, seinen eigenen PKW ganz stehen zu lassen.
Bahnsteige, die kaum als solche erkennbar sind und die Durchsage: “Achten Sie
beim Aussteigen auf den Niveauunterschied zwischen Bahnsteig und Tür.” Das ist
etwas, was Schönwieserinnen und Schönwieser nur zu gut kennen. Während Roppen
und Imsterberg modernisiert wurden, ist der Bahnsteig in Schönwies noch weit
entfernt von 55 cm und
Barrierefreiheit. Auch wenn man als Rollstuhlfahrer oder Rollstuhlfahrerin die
Barrierefreiheit des Bahnhofs Ötztals vorab sicherheitshalber recherchiert,
heißt es “Zugang zum Bahnsteig nur mit Hilfestellung oder Elektrorollstuhl
möglich (steile und lange Auffahrt); Die Rampe beim Zugang zum Schalterraum ist
auch nur erschwert machbar.”[2]
Vor allem einem zentralen Umsteigeknoten ins Ötztal für Touristen und
Einheimische und einem Bahnhof wo, zu Zeiten des Schienenersatzverkehrs alle
Fahrgäste sämtlicher RailJets passieren müssen, ist das nicht würdig. Deshalb
JUNOS Tirol setzen uns für einen barrierefreien und zeitgerechten ÖPNV ein.
Während im Unterland ab Fahrplanwechsel 2024 der REX halbstündlich, bis Wörgl
fährt, merkt das Oberland noch nichts von einer Angebotsoffensive. Ab
Fahrplanwechsel 2025 sollen die REX dann auch halbstündlich bis Ötztal fahren.
Das Oberland geht allerdings nicht nur bis Ötztal! Wir JUNOS-Tirol setzen uns
dafür ein, dass auch das Oberland einen Halbstundentakt beim REX bis Landeck
bekommt. Durch den selektiven zweigleisigen Ausbau der Strecke würden
infrastrukturtechnisch auch mehr Kapazitäten dafür zur Verfügung stehen
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