Veranstaltung: | Landeskongress Tirol |
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Tagesordnungspunkt: | 10. Weitere Anträge |
Status: | Beschluss |
Abstimmungsergebnis: | Ja: 10, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Ungültig: 0 |
Beschluss durch: | Landeskongress Tirol |
Beschlossen am: | 15.07.2023 |
Basierend auf: | A6: Kinderbetreuung |
Herdprämie ohje, Kinderbetreuung olé: Ausbau der Kinderbetreuung in Tirol
Beschlusstext
Derzeit haben in Tirol weniger als die Hälfte der Kindergärten länger als acht
Stunden am Tag geöffnet[1], für jüngere Kinder ist die Situation meist noch
prekärer. Die Erwerbstätigkeit der Eltern wird dadurch eingeschränkt, da die
Betreuungszeiten nicht mit einer Vollzeitanstellung oder Selbstständigkeit
vereinbar sind. In weiterer Folge führt dies schlussendlich dazu, dass Eltern
weniger in die Pensionskasse einzahlen können und dadurch eine niedrigere
Pension erhalten. Auch stellt sich den Erziehungsberechtigten oft die Frage, ob
es überhaupt rentabel ist, Vollzeit zu arbeiten, da zusätzliche Kosten für
längere Kinderbetreuungszeiten zu tragen sind.
Wir wollen, dass alle Eltern sich frei entscheiden können, Vollzeit zu arbeiten.
Daher wollen wir einen Rechtsanspruch auch ganzjährige, ganztägige und
kostenlose Kinderbetreuung für alle Kinder ab dem sechsten Lebensmonat. Wir
sehen die Betreuung der Kleinsten als erste Bildungseinrichtung an und brauchen
daher ausreichend viele gut ausgebildete Pädagogen, um diesem Anspruch gerecht
zu werden.
Qualitativer und quantitativer Ausbau der Kinderbetreuung funktioniert nicht
ohne zusätzliches Personal. Deshalb bedarf es einer Attraktivierung dieses
Berufs. Massiver Ausbau der Ausbildungsmöglichkeiten für dieses Berufsfeld, eine
Anhebung der Bezahlung und ein angemessener Betreuungsschlüssel anhand der
gesetzlichen Regelungen sollen dafür sorgen, dass sich künftig mehr Menschen für
dieses Berufsfeld entscheiden.
Durch eine Forcierung von Gemeindekooperationen kann die Effizienz gesteigert
werden und die Eltern können den Ort der Kinderbetreuung auch individuell nach
ihren Bedürfnissen auswählen.
eine kostenfreie, ganzjährige und ganztägige Kinderbetreuung für Kinder ab
dem sechsten Lebensmonat bis hin zum Schulpflichtalter.
Bereitstellung eines Betreuungsplatzes nahe des Wohnortes. Nach Bedarf
können die Erziehungsberechtigten einen andernorts gelegenen
Betreuungsplatz wählen.
die Schaffung von neuen Kinderbetreuungsplätzen durch den Ausbau und
Neubau von Kinderbetreuungseinrichtungen.
eine Ausbildungsoffensive im Bereich der Elementarpädagogik durch massiven
Ausbau der Ausbildungsplätze im Bereich der Elementarpädagogik.
eine Anpassung des Betreuungsschlüssels im Tiroler Kinderbildungs- und
Kinderbetreuungsgesetz für Kinderkrippen auf 1:3,5 (ein Betreuer auf 3,5
Kinder) und in Kindergärten auf 1:6 (ein Betreuer auf 6 Kinder).
eine Anhebung der Bezahlung von Elementarpädagogen auf ein angemessenes
und attraktives Niveau.