Veranstaltung: | Landeskongress Tirol |
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Tagesordnungspunkt: | 10. Weitere Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landeskongress Tirol |
Beschlossen am: | 15.07.2023 |
Basierend auf: | A4: Inn und Sill – einen Zugang ich will. |
Inn und Sill – einen Zugang ich will.
Beschlusstext
Wie schön wäre es, wenn man in Innsbruck ganz unkompliziert und sicher an
heißen Sommertagen in den Inn oder in die Sill steigen könnte um sich ein
bisschen abzukühlen oder auch um nur mal kurz die Beine ins Wasser hängen zu
lassen? Wir finden, dass wäre top! Allerdings ist das in der Innsbrucker
Innenstadt momentan nicht ohne weiteres bzw. nur sehr schwer möglich. Generell
gibt es wenige Orte in Innsbruck, an welchen sich die Innsbrucker Bevölkerung
an heißen Sommertagen begeben kann und zugleich noch einen leicht und sicher
erreichbaren Wasserzugang in der Nähe hat. Und gerade junge Menschen, die noch
nicht so mobil sind, sind auf Möglichkeiten in ihrer Nähe angewiesen. Dennoch
findet man in Innsbruck eine richtige Abkühlung im Freien momentan leider nur
im Tivoli Freibad oder am Innsbrucker Baggersee. Zudem sind das Tivoli Freibad
als auch der Baggersee im Sommer regelmäßig mehr als überlaufen und daran
wird deutlich, dass Innsbruck mehr Zugang zu Wasser braucht, um diese
überlaufenen Orte zu entlasten. Dabei hätte Innsbruck mehr als genug
Wasserquellen – man denke alleine an die zuvor angesprochene Flüsse Inn und
Sill, welche direkt durch die Stadt Innsbruck hindurch fließen. Wieso nutzt man
die beiden Flüsse nicht und macht sie für die Bevölkerung zugänglicher?
Wien geht mit einem guten Beispiel voran: Die alte Donau wird von den
Wiener:innen schon seit Jahrzehnten als Wohlfühloase genutzt. Zahlreiche
kostenlose Bademöglichkeiten mit großen Bäumen, welche viel Schatten spenden,
laden zur Erholung und Abkühlung im kalten Nass ein. Die alte Donau ist nicht
nur ein Freizeitparadies für Groß und Klein, sondern spielt auch ganz nebenbei
eine maßgebliche Rolle bei der Erhaltung der Artenvielfalt. Die Besucher:innen
teilen sich das Erholungsgebiet mit über 20 verschiedenen Fischarten. Unter den
Amphibien findet man teilweise geschützte Tierarten wie bestimmte Wasser- und
Singvögel, Libellen und Biber. Ebenso konnten gefährdete Pflanzenarten neu
angesiedelt werden. Ein Zugang zu natürlichen Gewässern in der Stadt bringt
also nicht nur dem Menschen Erholung, sondern auch der Umwelt.[1]
In einer ähnlichen Situation ist bzw. war auch die Stadt Salzburg, durch welche
die Salzach hindurchfließt. Die Stadt und das Land Salzburg haben nämlich die
das Potential der Salzach erkannt und einen Masterplan[2] für die Salzach
entworfen. In diesem Masterplan geht es im Grundlegenden darum, dass die Salzach
einen verbesserten Hochwasserschutz erhält. In diesem Projekt wird zeitgleich
aber noch einige Schritte weitergedacht und überlegt, wie die Salzach der
Salzburger Bevölkerung einen Mehrwert liefern kann. Deswegen sieht dieser
Masterplan nicht nur einen besseren Hochwasserschutz vor, sondern beinhaltet
auch die Schaffung von naturnahen Gewässern und mehr Naherholungsraum. Dabei
wird unter anderem mehr Struktur entlang der Ufer durch Schotterbänke und
Flachwasserbereiche sowie attraktive Naherholungsräume geschaffen und zudem
auch Nutz- und erlebbare, attraktive Uferabschnitte gestaltet. Das, von dem wir
in Innsbruck gerade nur träumen können, wird in Salzburg also gerade in die
Tat umgesetzt.
Was die Salzach für Salzburg und die Donau für Wien tun kann, kann der Inn und
die Sill auch für Innsbruck tun: Ein attraktives und sicheres
Naherholungsgebiet sein, sowohl für uns Menschen als auch die Umwelt.
der Inn und die Sill in Innsbruck als Naherholungsgebiet für die
Bevölkerung gesehen werden und entlang der Flussläufe neue
Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten, Podesten, Kiesbänken o.ä.
geschaffen werden um so den Lebensraum am Wasser zugänglicher zu machen
und die Lebensqualität für die Menschen, vor allem auch jungen Menschen,
in Innsbruck deutlich zu verbessern.
die Stadt Innsbruck bzw. das Land Tirol eine Experten:innenkommission
damit beauftragt, die Flussläufe des Inn und der Sill in Innsbruck zu
analysieren und darauf aufbauend mögliche Maßnahmen für einen besseren
Schutz, naturnahe Gewässer und mehr Naherholungsraum im Bereich des Inn
und der Sill zu erarbeiten.
die Stadt Innsbruck bzw. das Land Tirol die Bevölkerung aktiv in diesen
Prozess durch die Schaffung eines Dialoges bzw. einer
Bürger:innenbeteiligungsinitiative miteinbindet, in welchen interessierte
Personen dazu eingeladen werden ihre Vorschläge, Anregungen, Ideen und
Meinungen einzubringen.
Der Inn und die Sill ein Ort sein soll, an dem sich nicht nur der Mensch
wohlfühlt, sondern sich auch vor allem auch gefährdete Tier- und
Pflanzenarten nachhaltig ansiedeln können.
ein Masterplan für den Inn und die Sill in Innsbruck nach dem Beispiel
der Salzach in Salzburg und der Donau in Wien ausgefertigt und
anschließend in die Tat umgesetzt wird.