Veranstaltung: | VI. Mitgliederversammlung JUNOS Schüler:innen |
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Tagesordnungspunkt: | #12.2. weitere inhaltliche Anträge |
Antragsteller*in: | AG Hochbegabtenförderung |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 08.04.2023, 13:45 |
A9: Hochbegabte Kinder von heute - Genies von morgen
Antragstext
Immer wieder kommt es in der Schule vor, dass Schüler_Innen in einem oder
mehrere Fächer eine Begabung vorweisen. Leider sind sie nicht immer in der Lage
ihr volles Potential auszuschöpfen, da es die jetzige Schulsituation nicht
zulässt begabte und hochbegabte Schüler_innen zu fördern und zu
unterstützen.
Das sehen wir als großes Problem: Begabte und Hochbegabte Schüler_innen unter
deren Leistungsniveau zu halten und sie langsam psychisch abstumpfen zu lassen
kann nicht die Lösung sein. Schließlich sind begabte und hochbegabte Kinder
von
heute die Genies von morgen! Mangelnde Förderung ist nichts als Verschwendung
von deren Potential.
Begabung und Hochbegabung im Rahmen der Schule fördern und erkennen
Es ist immer dieselbe Leier: Bei jeder Stunde läutet die Schulglocke den
Beginn,
die Lehrkraft kommt ins Klassenzimmer,arbeitet den Stoff ab, geht wieder, dann
kommt die nächste Lehrkraft und das Spiel beginnt von vorne.
Mit diesem Problem sind wir gerade jetzt konfrontiert. Im jetzigen Unterricht
wird stur der Lehrplan abgearbeitet, denn für etwas anderes bleibt oft keine
Zeit. Somit steht den Lehrkräften keine Zeit mehr für einzelne Schüler_Innen
zur
Verfügung. Das liegt einerseits an den strikten Lehrplänen, die wir im moment
haben und von denen man schwer abweichen kann. Somit ist es den Lehrkräften
nicht möglich eine (Hoch)Begabung zu entdecken geschweige denn zu fördern. Sie
haben schlichtweg keine Zeit dazu. Doch gerade das sollte nicht passieren.
Deshalb benötigen Lehrkräfte mehr Flexibilität im Unterricht und auch im
Lehrplan. So haben Lehrkräfte mehr Zeit um sich auf Individuen zu konzentrieren
und möglichen Förderbedarf aber auch mögliche Begabungen zu erkennen. Denn es
soll die Ausbildung der Kinder an oberste Stelle stehen, und nicht der Lehrplan
einen flexibleren Unterricht, damit die Lehrkräfte, Schüler_innen besser
individuell unterstützen können.
Außerdem wird es nicht möglich sein, dass jede Lehrkraft jede_n Schüler_in
bestmöglich fördern und unterstützen kann, deswegen sollen externe Stellen in
der Lage sein die Ausbildung von diese_den Schüler_in zu übernehmen.
Dass externe Anlaufstellen die Befugnis haben, um (Hoch)Begabte parallel
neben der Schule zu unterrichten und somit dementsprechend zu fördern.
Manchmal gibt es auch diese Überflieger, denen alles ziemlich leicht fällt,
genau das was man unter Hochbegabt versteht, und für diese Schüler_Innen hat
es
keinen Sinn wenn sie sich in deren jetzigen Schulstufe langweilen und dann die
Motivation am Lernen verlieren. Für diese Schüler_Innen wäre es genau ideal
wenn
für sie öfter die Möglichkeit in betracht gezogen wird, eine Schulstufe zu
überspringen.
Mehr Toleranz für das Überspringen einer Schulstufe, und dass diese
Möglichkeit öfter in Betracht gezogen wird.
Besser ausgebildete Lehrkräfte: Schlaue Ausbildung für schlaue Kinder
“Man ist nur so gut wie sein eigener Lehrer” - Ein Sprichwort, dass leider
sehr
oft zutrifft. Oft vergessen wir, dass auch Lehrer_innen irgendwann mal
Schüler_innen waren und so müssen auch sie lernen. Umso wichtiger ist es
Lehrkräfte auch mit dem Thema Begabungsförderung vertraut zu machen. Hier
braucht es ganz klar verpflichtende Ausbildungen zum Thema Begabten- und
Begabungsförderung bei auszubildenden Pädagog_innen. Auch verpflichtende
Nachschulungen für bereits unterrichtende Pädaog_innen halten wir für sehr
wichtig. Es ist nicht nur ein Vorteil für die Kinder, wenn sie an eine
Lehrkraft
geraten, die weiß was er_sie tut. Es genauso wichtig für Lehrkräfte zu
wissen,
wie sie mit bestimmten Bedürfnissen ihrer Schüler_innen umgehen sollen und wie
sie ihre Schützlinge am besten unterstützen können. Hier muss eine Grundlage
geschaffen werden, auf der bei Bedarf aufgebaut werden kann.
verpflichtende Ausbildungen zum Thema Begabtenförderung,
Begabungsförderung und Hochbegabtenförderung bei auszubildenden
Pädagog_innen.
verpflichtende Nachschulungen für bereits unterrichtende Lehrkräfte zum
Thema Begabtenförderung, Begabungsförderung und Hochbegabtenförderung.
Natürlich kann nicht alles an Lehrer_innen hängen bleiben! Ihre Aufgabe ist es
schließlich den Lehrstoff allen Kindern beizubringen und sich um alle Kinder zu
kümmern. Da bleibt nicht immer Zeit für jedes Individuum. Hier braucht es
geschultes Fachpersonal für Kinder mit Begabungen oder Hochbegabungen. Diese
sollten sich gut mit Begabungs- und Begabtenförderung auskennen und außerdem
den
Klassenlehrer_innen unterstützend zur Seite stehen. Diese Fachperson sollte
zusätzlich in manchen Stunden vor Ort sein und das Kind oder sogar mehrere
Kinder unterstützen. So können sich Lehrkräfte auf den Rest der Klasse
konzentrieren und begabte Kinder trotzdem gefördert werden. Bei dieser Idee
gibt
es allerdings einen Haken: Es gibt zu wenig geschultes Fachpersonal! Wir
brauchen dringend mehr Personen, die sich im Bereich Begabungs-, Hochbegabungs-
und Begabtenförderung spezialisieren. Ein Feuerwehrmann bzw. eine Feuerwehrfrau
kann einen Brand ja nicht alleine löschen. Deswegen ist es mehr als nur wichtig
mehr geschultes Fachpersonal zu haben, dass Schüler_innen mit Begabungen und
Hochbegabungen unterstützend zur Seite steht.
Unterstützung von geschulten Fachpersonal für die Schüler_Innen die
eine
Begabung in einem Gegenstand aufweisen.
mehr geschultes Fachpersonal um Schüler_Innen mit Begabungen und
Hochbegabungen zu unterstützen.
Schulpsycholog_innen als wichtige Anlaufstellen für Eltern und Lehrkräfte
Ein diagnostiziertes hochbegabtes bzw. begabtes Kind zu haben kann für Eltern
erst einmal überfordernd sein.” Was soll ich mit dem Kind jetzt machen? Wie
kann
ich es unterstützen? Wo gibt es Unterstützung für mein Kind?” sind nur
einige
Fragen, die Eltern durch den Kopf gehen. Hier würde es vielen Eltern helfen die
Möglichkeit zu haben ein Elterngespräch mit Schulpsycholog_innen, externen
Expert_innen, aber auch mit den Lehrkräften des Kindes zu haben. Hier können
Fragen, Anliegen und auch Wünsche besprochen werden und für Klarheit auf allen
Seiten sorgen. So kann auch sichergestellt werden, dass das Kind auch zu Hause
gefördert werden kann und Eltern bzw. Erziehungsberechtigte wissen, wie sie das
Kind unterstützen können. Sie kann man sicherstellen, dass das Kind einerseits
in der Schule die bestmöglichste Förderung bekommt, aber auch zuhause noch
gefördert und gefordert wird. Jedoch sollte bei dieser ganzen Hochbegabung
nicht
vorneweg gelassen werden,dass der IQ-Test nicht das einzige Mittel ist, wie man
Hochbegabung erkennt.
ein freiwilliges und unverbindliches Elterngespräch mit
Schulpsycholog_innen, externen Expert_innen und Lehrkräften im Falle
einer
neu diagnostizierten Begabung oder Hochbegabung um die bestmöglichste
Förderung gewährleisten zu können.
Dadurch kann man die nötigen Fördermaßnahmen ergreifen, die man braucht. Denn
nur durch das Einbinden der Eltern kann man dem Kind auch zuhause das bieten,
was es braucht. Ansonsten wird es nur in der Schule gefördert und daheim unter
seinem Niveau gefördert. In den Ferien und in der Freizeit sind hier die Eltern
zuständig. Dort kann die Schule nicht eingreifen. Und eine Übermenge an
Hausaufgaben ist auch nicht der richtige Weg. Denn dort käme dann Stress dazu.
Dem gilt es für die psychische Gesundheit des_der Hochbegabten
entgegenzuwirken.
Schulpsycholog_innen sollen im Bereich der Begabtenförderung eine
verpflichtende Ausbildung absolvieren, damit man an jeder Schule eine
faire Förderung anbieten kann.
Durch diese Ausbildung schafft man es, dass an jeder Schule die nötige
Begabtenförderung vorhanden ist. Denn die Schulpsycholog_innen sind als
Anlaufstelle auch gedacht, dass, wenn Hochbegabung auftritt, sofortige Hilfe und
notwendige Unterstützung angeboten werden kann. Denn ansonsten könnte es zu
einem Bore-Out kommen. Daher sollten die Schulpsycholog_innen bei Bedarf die
Schüler_innen an eine Hochbegabungsagentur weiterverweisen können.
Die Schulpsycholog_innen können bei Bedarf die Schüler_innen an eine
Hochbegabungsagentur verweisen.
Die Hochbegabungsagentur als zentrale Einrichtung der Hochbegabungsförderung
Neben einer besser Begleitung von begabten Schüler_innen im Rahmen des normalen
Schulbetriebs braucht es auch eine hochwertige und personalisierte Begleitung
und Förderung der kleinen Grupper wirklich hochbegabter Kinder. Die Schulen
alleine haben nicht die Kapazitäten um diese Förderung zu gewährleisten. Wir
wollen hierzu eine Hochbegabungsagentur schaffen. Diese neue Stelle bekommt das
Mandat, hochbegabte Schüler_innen zu identifizieren und angemessen zu
unterstützen.
Die neue Hochbegabungsagentur hat als zentrale Aufgabe die Entwicklung von
Programmen zur Unterstützung von hochbegabten Schüler_innen. Diese Programme
orientieren sich eng an den Bedürfnissen der Teilnehmer_innen und arbeiten mit
neuesten Methoden - hier gilt es zum Beispiel auch die Chancen von Remote-
Learning zu nutzen, um den Schüler_innen zu ermöglichen, in ihrem gewohnten
(schulischen) Umfeld zu bleiben, und zugleich besonders fordernde
Unterrichtseinheiten zu genießen. Im Rahmen verschiedenster auf das Alter und
die Bedürfnisse der geförderten Schüler_innen ausgerichteter Programme
arbeitet
die Hochbegabungsagentur auch mit Universitäten und Firmen zusammen.
Die Einführung einer Hochbegabungsagentur mit dem Mandat, Programme zur
Begleitung und Förderung von hochbegabten Schüler_innen zu entwickeln
und
durchzuführen.
Die zweite Aufgabe: Die Unterstützung von Lehrkräften und Eltern
Die Hochbegabungsagentur sorgt auch dafür dass die Lehrkräfte und die Eltern
die
notwendige Unterstützung erhalten, damit für das Kind ein sicheres Umfeld
geschaffen wird. Somit wissen die Eltern und die Lehrkräfte auch wie sie mit
dem
hochbegabten Kind umgehen müssen, denn nur so kann man den Eltern und die
Lehrkräfte unnötigen Stress ersparen und dem Kind die Chancen bieten, die es
verdient.
Eltern und Schulen bzw Lehrkräfte von Hochbegabten begleiten
(Weiterbildung wie mit ihnen umzugehen ist usw
Die Hochbegabungsagentur definiert selbstständig, nach welchen genauen
transparenten und öffentlichen Kriterien sie die Teilnehmenden an ihren
Programmen auswählt. Lehrkräfte, Schulpsycholog_innen und Direktionen können
jedenfalls Schüler_innen für eine Begleitung durch die Agentur vorschlagen.
Sie
kennen ihre Schüler_innen am besten und können beurteilen, um die
Schüler_innen
sich im Rahmen des normalen Unterrichts unterfordert oder ähnliches fühlen.
Damit diese Akteur_innen hochbegabte Schüler_innen bestmöglich identifizieren
können, liegt es an der Hochbegabungsagentur, ihnen mittels Leitfäden und
ähnlichem Material möglichst klar mitzugeben, wie man hochbegabte
Schüler_innen
identifiziert. Die Teilnahme an den Programmen der Hochbegabungsagentur sind
selbstverständlich freiwillig.
Dass die Hochbegabungsagentur selbstständig transparente und öffentliche
Kritierien für die Aufnahme in ihre Programme definiert. Lehrkräfte,
Schulpsycholog_innen und Direktionen können Schüler_innen für die
Aufnahme
in diese Programme vorschlagen.
Die Hochbegabungsagentur macht aber nur Sinn, wenn sie in der Lage ist die
Kinder bestmöglich zu fördern und zu unterstützen, und das geht nur wenn das
Budget ausreicht. Mangelndes Budget würde bedeuten, dass die Kinder eine
mangelnde Förderung erhielten und dies ist Inakzeptabel. Aber es benötigt für
die Hochbegabungsagentur auch genug Autonomie und Flexibilität, da jedes Kind
individuell ist und eigene Anforderungen hat. Eine paternalistische Politik, die
der Hochbegabungsagentur alles streng vorgibt ist hier genauso sinnvoll wie ein
mangelndes Budget; nämlich gar nicht. Die Hochbegabungsagentur sollte ebenfalls
bundesweit vertreten sein, denn es macht keinen Sinn wenn sie nur an einem
Standort agiert, und alle anderen hochbegabten Kinder damit vernachlässigt
werden.
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